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Prager Ausstellungsprojekt »SPACE CAMP«, 2004 Idee und Kozept Was bedeuten Ausstellungsräume? Wie werden sie in der Gesellschaft
definiert und wahrgenommen? Jahrhundertelang dienten Museumsräume,
Privatsammlungen und Galerien ausschließlich der Präsentation
ihrer Kunstwerke. Erste Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts
wurde der Ausstellungsraum selbst zum Thema künstlerischer Auseinandersetzung.
Seither finden Ausstellungen immer mehr auch außerhalb dieser klassischen
Ausstellungsstätten satt – in Privaträumen, Lagerhallen,
Kellerräumen oder Clubs. Noch heute finden sich zahlreiche Strömungen
in der Kunst, die sich mit der Bewältigung von Raum(situationen)
befassen. Mehr denn je bedingen und beeinflussen räumliche Kontexte
künstlerische Arbeiten in ihren formalen oder konzeptuellen Ansätzen.
Als bewohnbare Zone bedeutete der Raum von jeher Schutz und Sicherheit.
Der Raum kann jedoch auch abstrakter aufgefasst werden – als bloße
Form – die sich erst durch den Umgang mit ihr konkretisiert. Im Gegensatz zu anderen Weltmetropolen ist Prag für junge internationale Künstler Neuland. Alleine durch seine geschichtlichen Bedingungen ist Prag nicht mit anderen westlichen Städten vergleichbar. Die Prager Kulturlandschaft, die immer noch dabei ist, sich zu entwickeln, weckt die Neugier der Künstler. Daraus entstand die Idee, zusammen mit tschechischen Kollegen ein Projekt zu initiieren, das mit einer gemeinsamen Ausstellung in Prag beginnt. Es ist geplant, in Anknüpfung an das Projekt »SPACE CAMP« weitere Ausstellungen mit tschechischen und internationalen Künstlern auch in anderen Ländern zu organisieren. Die Künstler Tomaz Kramberger baut Installationen, bei denen er die urbane Umgebung in den Ausstellungsraum überträgt. Beide Räumlichkeiten, urbane Umgebung und Ausstellungsraum, werden ihm dabei zum Untersuchungsobjekt. Einen etwas anderen Ansatz verfolgen Seb Koberstädt und Martin Pfeifle. Sie verwenden industrielle Materialien, die sie vor Ort finden und verarbeiten sie zweckentfremdet zu Rauminstallationen. Ihre Objekte wirken wie innenarchitektonische Gegenstände, bleiben aber funktionslos. Für Patrick Rock spielen utopische Architektur und die damit verbundene Ideologie eine große Rolle. Er setzt diese – oftmals humorvoll – um in Skulpturen und Objekte. Robert Barta leitet seine Ideen direkt vom Raum ab und greift dabei in die bauliche Substanz ein. In den interaktiven Videoinstallationen von Jakub Moravek wird der Ausstellungsraum durch Projektionen erweitert. Der Betrachter steuert durch seine Bewegung den Handlungsablauf eines Films und wird somit in die Arbeit integriert. Klara Hobza fasst den Begriff von Raum wesentlich weiter auf. Sie orientiert sich an sozialen und politischen Zusammenhängen und setzt sie in einen persönlichen fiktionalen Rahmen, den sie im öffentlichen Raum inszeniert. Der Raum Die heutige Prager Straße »Na Prikope« (Auf
dem Graben) ist im Jahr 1760 durch die Zuschüttung des Altstadtgrabens
entstanden, hierher rührt auch ihr Name. 1781 wurde die Straße
mit Birken bepflanzt und hieß daraufhin »In den alten Alleen«.
Zwischen 1839 und 1870 schließlich wurde die Straße nach
einem der höchsten Prager Adeligen, dem Grafen Frantisek Antonin
Kolowrat benannt. Jener Graf besaß einen Palast, dessen Garten
bis zu der Straße »Na Prikope« führte. Graf Kolowrat,
der sich an der Gründung des Nationalmuseums beteiligte, war der
Urgroßvater des heutigen Hausbesitzers Tomas Frantisek Kolowrat. Jeder der teilnehmenden Künstler verfolgt in seiner Arbeit unterschiedliche Ansätze. Durch den gemeinsamen Ort verbinden sich die verschiedenen Herangehensweisen zu einem (thematischen) Esemble. www : space-camp.org Teilnehmende Künstler : Zbněk Baladrán (CZ) |
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